„Proklos“ – Versionsunterschied

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Version vom 7. Oktober 2007, 22:06 Uhr

Proklos (* um 410 in Konstantinopel; † 17. April 485 in Athen; (Griechisch Vorlage:Polytonisch, Próklos ho Diádokhos)) war ein spätantiker griechischer Philosoph und einer der bedeutendsten Vertreter des Neuplatonismus.

Leben und Werk

Proklos verbrachte seine Jugend in Lykien und studierte später in Alexandria und bei Syrianos in Athen. Ab 437 übernahm er von seinem Lehrer die Leitung der Platonischen Schule zu Athen, die er bis zu seinem Tod 485 innehatte. Zu seinen wichtigsten Schülern zählte Damaskios. Die näheren Umstände seines Lebens werden in einer Biographie geschildert, die Marinos, ein anderer Schüler und Nachfolger des Proklos, verfasst hat.

Proklos verstand sich als Schüler Platons und systematisierte insbesondere die Ideenlehre gemäß dem Sonnengleichnis in der Politeia und der Metaphysik des Aristoteles. Er verfeinerte und systematisierte die neuplatonische-plotinische Tradition des Iamblichos von Chalkis. Er war ein leidenschaftlicher Vertreter des nichtchristlichen („heidnischen“) Synkretismus. Für ihn waren die gegenständlichen Dinge lediglich Erscheinungen, die Realität konnte nur aus den Ideen Platons bestehen. Wie bei Parmenides und Plotin ist das „Eine“ die eigentliche Wirklichkeit, es ist bei Proklos sowohl Gott als auch das Gute.

Die Werke des Proklos hatten großen Einfluss auf die christliche und arabische Scholastik, insbesondere durch die Vermittlung des Dionysius Areopagita. Sein Hauptwerk, die Stoicheiosis theologike (Theologische Elementarlehre), wurde im 13. Jahrhundert von Willem van Moerbeke aus dem Griechischen übersetzt, nachdem ein arabischer Auszug aus diesem Werk als liber de causis (Buch von den Ursachen) schon zu einem der wichtigsten philosophischen Elementarbücher der Hochscholastik geworden war. Für das Mittelalter, die Renaissance und den deutschen Idealismus wurde er damit zu einem der bedeutendsten Vermittler der neuplatonischen Philosophie.

Eine Reihe weiterer Schriften befassten sich mit Naturwissenschaften. In den Grundlagen der Physik fasste er aristotelische Erkenntnisse zusammen, er schrieb auch über Mathematik, Astronomie und Grammatik.

Er schrieb einen sehr einflussreichen Kommentar zum 1. Buch von Euklids Elementen der Geometrie (Euklids Elemente (im Original Stoicheia)). Die Vorreden über die Geschichte der Mathematik sind eine wichtige Quelle der Geschichte der griechischen Mathematik. Dieser Kommentar wurde von Johannes Kepler teilweise in seinem Buch Harmonice Mundi. (deutsch: Weltharmonik) ins Lateinische übersetzt.

Literatur

  • R. Beutler: Proklos, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (Pauly-Wissowa) XXIII, 1, 1957, Sp. 186-247.
  • L. Siorvanes: Proclus: Neoplatonic philosophy and science, New Haven (Conn.) 1997.
  • M. Perkams / R.M. Piccione (Hrsg.), Proklos: Methode, Seelenlehre, Metaphysik (Philosophia Antiqua, 98), Leiden - Boston, 2006.
  • Werner Beierwaltes, Procliana. Spätantikes Denken und seine Spuren, Frankfurt a.M. 2006

Weblinks